Michael Hess und seine Huskies waren auch beim Finnmarkslopet erfolgreich!

Alta/N – Schlittenhundesport – Nachdem Michael Hess sein Schlittenhundeteam bereits beim Femundlopet im Februar erfolgreich über knapp 650 km ins Ziel gebracht hatte, war der Dürener auch zum Finnmarkslopet nach Alta gereist. Das Rennen im hohen Norden, umweit vom Nordkap ist das nördlichste der Welt und gleichzeitig das längste in Europa. Allerdings hatte Michael Hess für die limitierte Klasse gemeldet, also mit einem Team von acht Hunden über „nur“ 600 km.

„Die acht Hunde waren auch beim Femundlopet dabei und hatten insofern bewiesen, dass sie die Distanz schaffen können. Die Trails in der Finnmark sind etwas moderater, als beim Femundlopet, wo es doch immer ganz ordentlich Höhenmeter zu bewältigen gibt. Daher war ich optimistisch, dass es auch mit nur acht Hunden klappen könnte“, erklärt Hess seine Ausgangsposition.

Für die Strecke über 600 km hatten sich 75 Teilnehmer angemeldet, darunter 9 Teams mit reinrassigen Hunden, wie auch Michael Hess mit seinen Siberian Huskies. Unter den Konkurrenten wollte das Team aus Düren in der Spitzengruppe mitmischen. Trotzdem gebietet ein so langes Rennen, von Anfang an mit den Kräften hauszuhalten, den Hunden ausreichend Pausen zu gönnen und einen guten Rhythmus zu finden.

Hess versuchte seine Hunde behutsam über die erste Rennhälfte zu bringen, was auch gut gelang. Bis auf einen Sturz in einer steilen Abfahrt, bei der der Schlitten leicht beschädigt wurde, war der Verlauf planmäßig und weitgehend unproblematisch. 

Nach den ersten Etappen lagen zwei Finnen in Führung, wobei der Zweitplatzierte für Hess in Schlagdistanz blieb. Gegen Rennhalbzeit war eine lange Bergkette zu überwinden und der Trail zog sich endlos durch die Schneelandschaft, oberhalb der Baumgrenze. Nachdem der östlichste Punkt der Strecke erreicht war, führte die folgende Etappe über einen Fluss. Eigentlich eine leichte Etappe, weil vollkommen eben, aber mental für die Hunde nicht einfach, da wenig abwechslungsreich. Hier traten dann auch Probleme für den Zweitplatzierten auf, der zuvor wenig gerastet hatte und nun unplanmäßig stoppen musste, was ihn weit zurück warf. So erreichten Michael Hess und seine Hunde den vorletzten Checkpoint als Zweite unter den reinrassigen Teams. 

Im Checkpoint standen eine sechsstündige Pflichtpause und ein umfangreicher Check durch die Veterinäre an. Da ein Hund Ermüdungserscheinungen gezeigt hatte und ihm auch ein Gelenk offenbar etwas Probleme bereitete, entschied Hess für die verbleibenden rund 140 km auf ihn zu verzichten und mit sieben Hunden weiter zu fahren.

Auf der vorletzten Etappe wurde sein Team dann von der Norwegrin Ingrid von der Fehr Amundsen überholt, die zuvor schon stetig aufgeholt hatte. „Ingrids Team ging sehr gut, kam schnell heran und wir hatten keine Chance, ihr wirklich zu folgen“, beschreibt Hess den Verlauf. „Ich hatte gehofft, dass sie vielleicht im letzten Checkpoint nochmal rastet, aber wie die Meisten, fuhr sie durch, so dass wir nicht mehr herankamen.“

Hess´ Team hatte somit das Ziel in Alta im Focus, wo sie in den frühen Morgenstunden, nach insgesamt drei Tagen und knapp 14 Stunden die Ziellinie überquerten.

Kein Siberian Husky Team hat wohl bisher die beiden großen Rennen in einer Saison erfolgreich beendet, so dass die Hunde von Michael Hess erneut ihre Klasse unter Beweis stellen konnten. 


Fotos und Text © Michael Hess