Unsere sportliche Autorin und Hundeschulen-Leiterin (https://advo-canis.de) Carina ist derzeit jedes Wochenende auf Zughunderennen unterwegs! Besonders cool daran ist, dass sich uns teilhaben lässt mit ihrem Bericht. Viel Spaß!


Dick und fett steht es jedes Jahr im Kalender: das traditionelle Schlittenhundewagenrennen der Sled Dog Friends Oberndorf e.V. 

Einmal im Jahr verwandelt sich ein kleines, beschauliches Dorf im mittelfränkischen Landkreis Ansbach in ein Mekka für Zughunde-Fans. Wo sonst Kühe grasen und sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, sieht man nun Wohnwägen, Zelte und vor allem eines: Hunde! Der ganze Ort ist auf den Beinen, um den Mushern – wie immer – ein grandioses Wochenende zu bereiten. 

Auf Grund des sehr langen und viel zu warmen (meiner persönlichen Meinung nach viel viel viel zu heißen) Sommers und des damit verbundenen Trainingsdefizits, entschied Rennleiter Thomas Belzner und sein Team den Trail von 7,5 auf 5,5 Kilometer zu kürzen. Die Änderung bezog sich auf die Strecke der Gespanne, Biker und Scooter-Fahrer. Die Canicrosser gingen wie in den Vorjahren auf die 4 Kilometer lange Route. 

Doch das tat dem Trailspaß keinen Abbruch. An beiden Tagen herrschten optimale Rennbedingungen. Nach einigem auf und ab über die Wiese erklommen die Teams tapfer den bekannten Anstieg, um dann oben im Wald richtig Gas zu geben. Nach einigen Kurven und schnellen Passagen führte der Trail die Teams über den bekannten Weg bergab in Richtung Ziel. 

Abgerundet wurde das 23. Schlittenhunde-Wagenrennen wie immer durch tolle Verpflegung im Zelt. Kuchen, Küchle, warme Speisen (auch vegetarisch), belegte Brötchen – da blieb kein Wunsch offen.  „Man wird quasi bei Geburt automatisch Mitglied im Verein“, heißt es bei der Begrüßung. Alle Einwohner, egal ob Jung oder Alt, beteiligen sich und sorgen dafür, dass sich alle Gäste rundum wohl fühlen.

Beim traditionellen Musher-Abend durfte die Tombola natürlich nicht fehlen. Live-DJs sorgten für gute Stimmung und einen ausgelassenen Ausklang des Tages. 

Gleich am Wochenende darauf ging es in die andere Richtung der Region, nämlich nach Lauf/Schönberg zu den 27. Frankonia Open, veranstaltet vom FSSC, dem Fränkischen  Schlittenhunde Sportclub e.V. , der gleichzeitig sein 30-jähriges Jubiläum in diesem Jahr feiert. 

Während wir im letzten Jahr am Samstag unseren Freischwimmer absolvierten und am Sonntag die ersten Schneeflocken erlebten, meinte es der Wettergott heuer gut mit den Startern – zumindest am Samstag. Sonntag bahnte sich nach anfänglichem Regen die Sonne durch die Wolken und drehte den Temperaturregler auf, weshalb die Vier-Hunde-Klasse am Nachmittag ausfiel. 

Viele Besucherinnen und Besucher strömten am Samstag und Sonntag nach Schönberg, um die Faszination Zughundesport live zu erleben. 

Schnell, schneller, Lauf – der Trail ist flach, führt am Anfang über einige Wurzeln und um enge Kurven, beinhaltet aber genauso Passagen, in denen es heißt: Bremsen auf, los geht’s und nur Fliegen ist schöner! 

Adrenalin lag in der Luft, als die ersten Teams an den Start gingen. Das aufgeregte Bellen der Hunde, fokussierte Musher, begeisterte Zuschauer: 3,2,1 und Go! Das Bellen verstummte und die Teams nahmen Fahrt auf, bis sie nach der ersten Kurve im Wald verschwinden und außer dem Geräusch der Räder, Füße und kräftigen Pfoten nichts mehr zu hören war. Das ist Gänsehaut-Feeling pur! Erst bei der vorletzten Kurve wurde das Stimmengewirr und die Lautsprecherdurchsagen lauter und Mensch und Hund gaben noch einmal Gas!

Fazit: zwei top organisierte Rennen mit viel Spaß, netten Menschen und Gesprächen – wir kommen nächstes Jahr definitiv wieder!