Unsere Autorin Martina war letztes Wochenende mit ihrem “Happy” beim Hochkönig Dogtrekking in Maria Alm, Österreich, dabei und hat uns einen schönen Bericht mit Bildern mitgebracht, danke Martina & euch viel Spaß beim Lesen!


Vorfreude

Endlich war es wieder soweit,ein Dogtrekking stand mal wieder vor der Tür. Udo von der Dogtrekking and more Sportunion hatte wieder zum Hochkönig eingeladen.

Für meinen Hund Happy und mich stand fest, wir nehmen die Dogtrekking Gold Edition von ca. 72 km und 4440 Höhenmetern an 2 Tagen in Angriff.

Mein Mann Dirk und Aussie-Hündin Bella hatten sich die kürzere Tour, 35km und 1760 Höhenmeter vorgenommen. Doch erstmal lagen knapp 800 km Autofahrt vor uns. Noch ein kurzer Check, ob alles eingepackt war. Happy sprang voller Elan schon auf das Gepäck und wollte los. Freitagabend kamen wir endlich um halb elf in Maria Alm am Steinernen Meer an, nach unendlich vielen Staus…

Es geht los!

Um kurz vor halb 7 morgens starteten Happy und ich alleine auf das Dogtrekking, da die anderen aufgrund der Hitze schon um 3 Uhr in der Früh gestartet waren. Ich war gespannt, wie Happy sich diesmal schlagen würde. Schließlich war die Herbstediton letztes Jahr sein erstes Dogtrekking gewesen und somit bot sich diesmal ein ziemlich genauer Vergleich an, wie er sich und v.a. wir uns als Team entwickelt hatten.

Flott arbeiteten wir uns durch die Serpentinen der asphaltierten Straße die ersten Höhenmeter hinauf und waren froh, als es endlich auf den ersten schmalen Feldweg ging. Bald war die Jufenalm erreicht und wir zogen Richtung Hinterthal weiter. Kurz vor Hinterthal durchquerten wir die Entach a la Water Canicross. Die Strömung hatte es in sich und ich hatte einen kurzen Moment Angst um Handy und die Tourenkarte.

In Hinterthal selber warf ich einen kurzen Blick auf die Bahn zur Hochmaisalm, dem heutigen Übernachtungsziel. Davon trennten uns aber noch viele Kilometer. Bald erreichten wir den ersten Checkpoint die Poschalm und hörten kurz vor Ankunft das erste Murmeltier pfeifen. Bald sah ich dann einige von ihnen.

Es wird heiss…

So langsam stieg die Temperatur immer weiter und jeder Bachlauf wurde zur Abkühlung genutzt. Ein kurzes Stück Straße und ich war froh, Thomas zu treffen, der für Happy und mich noch etwas Wasser zu bieten hatte. Weiter ging es dann auf einem schönen Trail mit Stegen, bevor dann die Schotterpiste zur Karbachalm hinauf bestitten werden musste. Dort angekommen, gönnten wir uns eine kleine Pause und es gab Futter für Happy – mein Versuch, das Trockenfutter in einem Zippbeutel einzuweichen, war nicht von Erfolg gekrönt, hatte aber zum Glück nur wenig Sauerei gemacht – und ein Eis für mich.

Gipfelstürmer “Happy”

Gut gestärkt machten wir uns auf die nächsten Höhenmeter zum Schneeberg. Beim ersten Gipfelkreuz trug ich Happy und mich ins Gipfelbuch ein. Natürlich konnte ich es nicht lassen unsere Spitznamen – Teufelchen und schneller Hase – hinein zu schreiben. Der Name Teufelchen entstand, als ich im Oktober mit mein Hündin Bella und Happy auf dem Hochkönigthron saß und mir die beiden wie Engelchen und Teufelchen über die Schultern schauten.

Zwischen den beiden Gipfelkreuzen erblickten wir doch tatsächlich ein kleines Schneefeld. Wir zögerten nicht lange und stürmten den Abhang hinunter und warfen uns in den Schnee. So kam auch Happy noch zu seinem Eis.

Den Abhang hinauf schafften wir dann auch noch. Oben am 2. Gipfelkreuz sahen wir dann Caro, Anja und Alex mit ihren 6 Begleitern ankommen. Gemeinsam setzten wir unseren Weg fort, über die Wastlhöhe nach Dienten hinunter.. Dort setzten wir die Hunde erstmal zur Abkühlung in einn Brunnen. Irgendjemand hatte dort Bier hinein gestellt… Die Versuchung war groß, aber man klaut ja kein Bier…

Nach Dienten kämpften wir uns dann weiter durch die pralle Sonne die Höhenmeter Richtung Filzensattel hoch. Am Ende des Anstiegs mussten einige der Vierbeiner pausieren.Anja und Caro hatten auch drei ältere Hunde mit, die jedoch für ihre Probleme in Sachen Hüfte und Rücken noch sehr fit und agil sind.

Endlich: Tagesziel Hochmaisalm.

Happy und ich setzten dann den Weg alleine fort. Die letzten Kilometer zur Hochmaisalm bewältigten wir dann im flotten Tempo auf der Forstwegautobahn. Dort angekommen gab es die wohlverdiente Mahlzeit und nen kühles Bier. Beim Kontrollieren der Selfies stellte Udo fest, dass ich die Talstation der Karbachbahn ausgelassen. Wie Talstation? Ich hatte nur was von Karbachalm im Kopf gehabt… Da war wohl was schief gelaufen bei der Besprechung…keine Absicht meinerseits die Gold Edition anzukürzen…

Stundenlang saßen wir zusammen und unterhielten uns über verschiedene Dogtrekkings, Equipment und das Zusammentreffen mit “normalen” Menschen. Währenddessen wunderte sich der Almwirt, wie gut unsere Hunde miteinander auskamen und kein Radau veranstaltet wurde.

Unwetterwarnung.

Mittlerweile zog sich der Himmel immer weiter zu und es brach ein Unwetter mit Hagelkörnern über uns herein. Trotzdem sahen wir noch einige wenige Sommerfeuer, die in dieser Nacht angezündet wurden.

Tag 2 war nass.

Am nächsten Morgen beim Frühstück stellte der Wirt Karl heraus, dass es jedes Mal beim Dogtrekking aufm Hochkönig das gleiche war: Samstag heiß, abends dann Gewitter und Temperatursturz und Sonntag regnerisch. Er hatte auch ein Erklärung dafür: Heiße Gemüter müssen abgekühlt werden.

Frisch gestärkt zogen Happy und ich los. Der erste Anstieg, eine Skipiste, war schnell bewältigt und wir genoßen den Ausblick von der Steinbockalm, ein Wolkenmeer, aus dem einige Gipfel herausragten. Auf dem weiteren Weg waren nun einige Kuhtreppen zu bewältigen, was Happy inzwischen bravourös meisterte. Bald setzte leichter Nieselregen an, was uns noch nicht viel ausmachte und bald war die Marbachhöhe erreicht.

Kurz danach fing es an, aus Strömen zu schütten und der ein oder andere Blitz zuckte durch den Himmel!

Schließlich erreichten wir die Gottseidankkurve ( ja die heißt so) vor der Hütte am Hundstein. Dort schoss ich dann schnell das obligatorische Selfie mit einer atemberaubenden grauen Aussicht. Schneller Snack für Happy und die skurrile Kombi aus Waffel und Lakritz tat ihr Übriges und weiter gings es. Im strömenden Regen, mittlerweile war alles nass, liefen wir über wunderschöne steinige Singletrails auf und ab, unterbrochen von schmalen Pfaden über die Kuhwies’n. Zwischenzeitlich zuckten immer wieder Blitze auf. Doch Happy lief im Zug vorneweg ein Schnalzen und er zog vom Tempo wieder an, wenn wir einen etwas längeren, steileren Anstieg hatten und gegangen waren. Wurde es bergab zu steil oder erkannte er den Weg nicht mehr, stellte er sich an die Seite und reihte sich dann automatisch hinter mir ein.

Kuhherde voraus!

Eine Gefahrensituation hatten wir auch noch zu meistern. Eine Kuhherde kam uns frontal entgegen. Da half nur eins, schnell unterm Stacheldraht hindurch auf die andete Seite des Zaunes. An diesem entlang verfolgten sie uns ein Stück weiter. Irgendwann blieben sie dann doch stehen und ich konnte wieder auf den Weg.

Da war sie dann, die Schwalbenwand… Ich kramte das Handy raus für das Selfie. Dieses kostete dann jedoch einige Nerven, da das Handy aufgrund der Regentropfen nicht auslösen wollte… Aber das Selfie müsste sein… komm schon… klick, ja endlich geht doch…. nochmal wollte ich mir keine Abweichung vom Trail nachsagen lassen… außerdem hätte mir das auch sonst keiner geglaubt…

Endspurt.

So jetzt auf zum Ziel Maria Alm… im Laufschritt wieder über traumhafte Singletrails, die mit Steinen gesäumt waren. Durch den heftigen Regen ähnelten sie kleinen Bächen… Water Canicross mal anders.

Die letzten Kilometer waren dann wieder “Autobahn” und schnell waren wir am Annerlhof angekommen.

Bald waren alle eingetroffen… jeder bekam seine Urkunde überreicht, sowie ein kleines schickes Heft, wo man seine Touren eintragen kann… das Tourentagebuch!

Da kein Team die Gold Edition wie auf der Karte bewältigt hatte – aufgrund eines kleinen Stolperers- Caro war umgeknickt- oder des schlechten Wetters oder wie ich aufgrund einer Unachtsamkeit beim Kartenlesen- stand bei jedem als Kategorie DogtrekkingGoldEdition Variation.

Fazit.

Es war mal wieder ein tolles Dogtrekking mit vielen schönen Eindrücken, netten Menschen und der Erkenntnis, dass mein Hund mit mir durch jedes Gewitter läuft, wenn ich ihm keinen Anlass zum Zweifel gebe.