Für die einen das Erste, für die anderen das Letzte!

So unterschiedlich sind die Sichtweisen… Die einen sind am Ende der Saison und für uns war es klar, dass das erste Rennen 2016 auch das erste der Saison ist. Aber egal…Der Start ist am Anfang und das Ziel am Ende, das ist für alle gleich.

Unsere Vorbereitung in der Pause zwischen Dezember und Februar war zielstrebig, konsequent und motiviert. Zumindest die von Martin… Räusper… Ich habe über die Feiertage wohl irgendwo die Nachlässigkeit gefunden und mir einverleibt. Meine Trainingseinheiten vor der Arbeit waren zwar immer gut, aber nicht oft genug. Nun ja, was wäre das Leben ohne den Blick nach oben und die Aussicht auf bessere Zeiten.

 

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Also für unser erstes Rennen 2016 ging es nach Kunrau. Gott sei Dank mal nicht so eine Himmelfahrt. Selbst mit dem WoWa waren wir innerhalb von 3 Stunden am Ziel. Zwar war es auch schon wieder dunkel und alle anderen Teilnehmer und Bekannten bereits im warmen WoWa oder WoMo verschwunden, ABER es war erst 20:30 Uhr! Also noch genug Zeit, alles aufzubauen, ein kleines Mahl zu sich zu nehmen und gemütlich ins Bett zu sinken.

Windhund Miro: Zieht nicht, läuft aber wie ein Uhrwerk!

Ring Ring Ring… Gähn, Streck, Gähn… Die Snooze Taste gedrückt… “Nur noch einmal” brummte ich unter meiner Bettdecke hervor… Ich bin unausstehlich, bevor ich den ersten Kaffee hatte. Martin erbarmte sich Gott sei Dank an diesem Morgen. Er nahm die Hunde und machte sich auf zur kleinen Pipi-AA-Runde. Genüsslich und ohne Reue schlug ich die Decke über den Kopf und drehte mich nochmal um… Nur noch einmal… Viel zu schnell hörte ich erneut dieses quäkende Geräusch des Weckers, welches mit aller Macht versuchte, mir den Schlaf madig zu machen. “Du blödes Ding, du hast es mal wieder geschafft… Steh ja schon auf” … Ich schlüpfte also in die Jogginghose und Fleecejacke und machte dem Gasherd Feuer unter dem Hintern, um dem Kaffee eine Chance zu geben, mich wach zu bekommen. Gut, dass darauf Verlass ist!

Nach dem Frühstück war diesmal noch genügend Zeit bis zu den Starts. Diesmal aber gab es tatsächlich eine Premiere: Miros erster Start. Miro ist mein 9 Jahre alter Windhund. Er zieht zwar nicht, läuft aber zuverlässig wie ein Uhrwerk mit! Wir wollten ihm mal zeigen, was wir so machen, wenn er im WoWa warten muss. Die Atmosphäre am Start ließ ihn (für seine Verhältnisse) richtig aufblühen. Als es losging, startete er mit so viel Speed los, dass Martin vor Überraschung kaum hinterher kam… Toll zu sehen, dass er seine Aufgabe ernst nahm! Im Ziel angekommen, strahlten Martin und auch Miro vor Begeisterung: “Er war die ganze Zeit vorne!” prustete Martin noch vollkommen außer Atem. “Hast du fein gemacht, Dicker.” Miro war sichtlich stolz, die ganzen 4,2km allein mit Martin überwunden zu haben. Ich denke, auf kurzen Strecken werden die beiden noch das ein oder andere mal starten.

 

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 Zughunde-Rituale vorm Start

Nun standen unsere Bikestarts an. Martin startete um 13:12 und ich im 13:08. Wir wussten gar nicht, was wir mit der vielen Zeit anfangen sollten… Aber auch das Warten hatte ein Ende und der Start näherte sich. Umziehen, Bike fertig machen, Hund leer machen, Hund ins Geschirr schießen (natürlich nur Spaß) und sich Richtung Start begeben. Ich war so gespannt, ob das strukturierte Training von Martin mit Luna Früchte tragen würde.

 

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 Auf der Zielgeraden noch mal schnell Pipi machen!

3….2….1…. Okay…… Los ging’s. Der Start war genial! Für Lunas Verhältnisse ist sie quasi ausgerastet! Im Vergleich zu anderen war sie jedoch immer noch wie auf Baldrian. Auf der gesamten Strecke zog sie zuverlässig und folgte jeder Richtungsanweisung prompt. Wenn ich dann noch jedes Schild angesagt hätte, wäre es perfekt gewesen, aber dazu später mehr. Kurz vor dem Ziel nahm sie auf einmal Zug raus… Watt denn nu? Keine Puste mehr?… 10 m weiter wusste ich, was los war… Das Bläschen drückte, tolle Wurst oder besser Pfütze! Und das auf der Zielgraden… Aber egal. Wir sind ins Ziel gekommen und sie hat eine tolle Leistung abgeliefert! Stolz ich bin auf klein Lulu!

 

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Martin startete 4 Minuten hinter uns. Hektor verzweifelte quasi, als seine Luna mit mir losstartete und wäre am liebsten direkt hinterher. Diesen Protest ließ er lautstark und voller Empörung hüpfend alle spüren. Als es dann auch für die beiden hieß: 3….2….1… Okay…… flitzte er wie von der Tarantel gestochen los. Martin hatte wirklich Mühe, ihm zu folgen. Über die gesamte Strecke verfolgte Hektor unsere Spur und sauste zielstrebig vorne weg. Lediglich mit “Links” und “Rechts” hat er es nicht so… Man könnte auch meinen, er sei ein Mädchen (das hab ich jetzt nicht gesagt, oder?). Man hörte nur von anderen, dass Martin zu Hektor sagte… “Ne Hektor, das andere Links!” Angekommen sind sie aber sicher!

 

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Zuerst die Hunde, dann wir!

Nach dem Lauf wurden wie immer zuerst die Hunde versorgt und dann wir… Abends gab es ein einfaches, aber leckeres Abendessen. Die Auswahl bestand zwischen Chilli, Gulasch und Gemüseeintopf (wenn ich mich recht erinnere). Aufgrund des 25jährigen Rennjubiläums gab es sogar noch ein Bierchen gratis. Somit war der Abend schon mal gelungen. Nach dem Abendessen gingen wir noch am Wohnwagen von meinen Vereinskollegen Miriam und Sven auf einen Schlummertrunk vorbei und ließen den Abend gemütlich, lustig und gesellig ausklingen. So gehört sich das!

Der nächste Morgen hatte für mich dann eine etwas unangenehme Überraschung parat: “Michi, was war gestern los? Warum hast du keine Zeit?” hörte ich von Sven im Vorbeigehen. “Was ich? Keine Ahnung, bin mir keiner Schuld bewusst!” Verdutzt über diese Tatsache gingen Martin und ich zu den Aushängen. Tatsächlich, so ein Mist! Ich hatte wirklich abgekürzt und somit wurde mein erster Lauf gestrichen und ich disqualifiziert! Ich platzte beinahe vor Wut über mich selbst, konnte es nicht fassen… Ich wusste nicht mal wo! Nach einigen Gesprächen mit anderen Teilnehmern, die auch falsch gefahren waren, war es eine links Abbiegung, die ich übersehen hatte. Kurz vor Ende bin ich einfach weiter geradeaus gesaust, anstatt den letzten Bogen mit zu nehmen. Echt frustrierend, aber nix zu machen.

Die Rennsemmel Hektor wird gezündet!

Da ich ja nun keine Zeit am Samstag hatte, startete ich am Sonntag ganz zum Schluss, Martin seiner Zeit entsprechend im Starterfeld. Somit hatte Hektor weniger Grund, zielstrebig dem Trail zu folgen, als sich umzudrehen und zu schauen, wo Luna und ich denn blieben. Martin hatte seine liebe Mühe, die Rennsemmel zu zünden. Nach einigen Metern jedoch besann er sich seiner Aufgabe und flitzte in bekannter Manier über den Trail.

 

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Luna startete am Sonntag genauso elanvoll wie am Samstag! Ich war wirklich begeistert. Das strukturierte Training trug tatsächlich Früchte. An dieser Stelle nochmal vielen, vielen, vielen Dank, mein Schatz, für deinen Einsatz! Meine Konzentration richtete sich in diesem Lauf allerdings nur auf dieses einzige kleine rote Schild! Um nichts in der Welt wollte ich dieses erneut verpassen. Mein Blick klebte quasi auf der linken Seite des Trails. Nach jeder Kurve scannte ich den Wegrand, ließ nichts aus den Augen und dann sah ich es! Wie um alles in der Welt konnte ich das übersehen? Das stand da gestern bestimmt nicht – nein, das kann nicht sein, dass ich so blind bin… Wohl doch! Denn natürlich stand es gestern auch schon da! Nun ja, habs ja gefunden und diesmal die korrekte Streckenlänge absolviert! Luna allerdings hatte sich die Streckenlänge von gestern gemerkt und nahm ca. 600m vor dem Ziel Tempo raus. Davor allerdings zog sie genauso kraftvoll und zuverlässig wie gestern. Eine tolle Leistung, mit der ich vollauf zufrieden bin!

Der Zughundesport ist unser Zuhause!

Die Siegerehrung verlief wie immer förmlich und relativ zügig. Die Sieger erhielten ihre verdienten Pokale und natürlich Applaus! Und das aus vollem Herzen!

Es war mal wieder ein sehr gelungenes Wochenende, welches uns erneut bestätigt hat, dass dieser Sport unser Zuhause ist und wir es einfach lieben, mit unseren Hunden im Team eine gemeinsame Aufgabe zu bewältigen!

Wir freuen uns auf ein wundervolles Jahr 2016 mit vielen Herausforderungen.

Auf geht’s zum nächsten Rennen… Wir hoffen wir sehen uns.

Eure Bloggerin

Michi

 

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