Solange Tierleid international ist, muss dies auch der Tierschutz sein.

Heute wollen wir euch Streunerglück vorstellen, einen Verein aus München, welcher dank fleissiger und unermüdlicher Helfer national und international in Sachen Tierschutz vieles auf die Beine stellt! Aufmerksam geworden bin ich darauf, weil ich einen dieser unermüdlichen Helfer bei einem Lauf, wo ich mit Hund unterwegs war, kennengelernt habe.

Elke und ihr Mann Frank haben nicht nur bereitwilig meine neugierigen Fragen beantwortet, sondern diese Antworten auch noch mit sehr aussagekräftigen Bildern unterstrichen…


Ein Interview mit Elke und Frank von “Streunerglück”

Hallo Elke, du hast mir, als wir uns beim Arberland-Ultra irgendwo im erweiterten Endspurt getroffen haben, von deinem Tierschutz-Rudel und den Streunerglück-Aktivitäten (www.streunerglueck.de) erzählt. Stell dich und das Projekt doch mal kurz unseren Lesern vor. Wie wurdest du involviert?

Elke: Ja, der Arberland Ultra, eine tolle Veranstaltung! Vielleicht klappt es ja 2018, den Trail mit einem unserer Fellnasen gemeinsam zu finishen.

Zu unserer Hundefamilie: Sie besteht aus fünf Hunden, vier davon sind aus dem Tierschutz. Eigentlich waren so viele Hunde nie geplant. Wir sind sogenannte Pflegestellenversager, das heißt wir konnten uns einfach nicht mehr trennen und sie weiter vermitteln. Jetzt ist aber Aufnahmestopp! 🙂

Einer unserer Hunde aus dem Rudel ist von dem jungen Münchner Verein Streunerglück e.V., dem mein Mann und ich 2016 beigetreten sind und den wir seitdem unterstützen. Vor Streunerglück haben wir viele Jahre in einem Tierheim mitgearbeitet. Mein Mann Frank ist hier der Aktivere. Er vermittelt Hunde aus Bosnien Herzegowina und Kroatien. Teils befinden sich diese noch vor Ort, teils konnten sie hier in Deutschland schon in Pflegestellen untergebracht werden. Ich kümmere mich eher mal um eine Fotospendenaktion oder gestalte Flyer usw.

Was genau ist “Streunerglück”?

“Man kann nicht alle Tiere der Welt retten, aber man kann die ganze Welt eines Tieres retten.” Wir vom Tierschutzverein Streunerglück möchten genau nach diesem Motto leben und arbeiten. Wir haben beschlossen, Verantwortung zu übernehmen. Der Tierschutzgedanke treibt uns an und hilft uns dabei, den Tieren eine Stimme zu geben.

Lara nach ihrer Rettung

 

Lara heute

Mit unserem Verein unterstützen wir aktuelle Projekte im In- und Ausland. Hierzu gehört die aktive Tierhilfe in der herzegowinischen Stadt Mostar. Wir helfen dort, die tierärztliche Versorgung in Zukunft schneller, effektiver und mit weniger Komplikationen zu gewährleisten.

Es wird immer Straßenhunde und Straßenkatzen geben, doch wir möchten eine unkontrollierte Vermehrung mit unserem Kastrationsprojekt verhindern. Viele Welpen werden geboren, um zu sterben.

Es reicht jedoch nicht aus, nur zu kastrieren und die Tiere wieder auf die Straße zu setzen. Zu wenig Nahrungsangebot, zu viele angefahrene und verletzte Tiere und zu wenig Platz in der Auffangstation veranlassen uns, zu helfen. Gerade Tiere, die verletzt sind, haben geringe Chancen auf eine angemessene Behandlung. Eine richtige Diagnose kann vor Ort meist nicht gestellt werden und auch die Möglichkeiten schwieriger Operationen sind begrenzt. Deshalb holen wir solche Tiere auch nach Deutschland. Die Palette reicht von ausgesetzten Welpen bis hin zu älteren Tieren. In privaten Pflegestellen mit Familienanschluss werden unsere Tiere liebevoll aufgenommen, bis sie ein neues Zuhause gefunden haben.

Ein besonderes Anliegen ist es uns, den Tierschutzgedanken schon den Kleinsten zu vermitteln. Daher leisten wir aktive Aufklärungsarbeit in Einrichtungen, wie z.B. Kindergärten und Kinderkrippen. Hier werden Verständnis und Respekt gegenüber Tieren vermittelt und ausgebaut. Wir hoffen, damit eine ganze Generation in dem Bewusstsein, dass Tiere schützenswerte Lebewesen sind, positiv beeinflussen zu können.

 

Letztendlich möchten wir mit unserem Verein dafür sorgen, dass die Tiere vor Ort ein lebenswertes Leben ohne Leid, Hunger und Misshandlung führen können. Wir unterstützen mit Sach- und Futterspenden, Patenschaften und vermitteln vereinzelt Tiere in ein neues Zuhause.

Wir haben mit der Stadt Mostar angefangen und möchten mit diesem erfolgreichen Projekt in Zukunft weiter fortfahren. Jedes Tier das wir retten können, rettet unsere Welt ein Stückchen mehr.

Erzähl doch mal von einer Aktion/Begegnung/… bei Streunerglück, welche dich besonders berührt hat.

Frank: Ein besonderes Highlight ist es immer, wenn die Hunde nach Deutschland kommen und dort von ihren neuen Familien abgeholt werden. All unsere Streuner sind ab diesem Zeitpunkt „Glücksstreuner“. Sie haben ein Zuhause gefunden und sind der Not der sie bisher ausgesetzt waren entkommen.

Unsere Hunde kommen nicht nur von der Straße. Wir befreien auch viele Hunde aus den städtischen Sheltern. Hier sind die Lebensbedingungen oft unvorstellbar grausam. Die Übergabe unserer Streuner an ihre neuen Familien ist immer sehr emotional und gibt einem die Kraft, sich weiter ehrenamtlich im Tierschutz zu organisieren. Es ist jedes Mal ein Erlebnis, wenn die Hunde in Deutschland ankommen. Man spürt die Freude der Hunde, als ob sie es wüssten, dass es jetzt bergauf mit ihnen geht. Die Hunde kommen aus ihren Boxen und es gibt keinerlei Aggression, nein, sie freuen sich, springen einen an als ob sie Danke sagen.

Die Leute, die das zum ersten Mal mitmachen stehen mit Tränen in den Augen vor den Hunden und können es kaum glauben, wie freudig sich alle zeigen. Die Hunde suchen sofort den Kontakt zu ihren Menschen und genießen jede Streicheleinheit. Es ist einfach nur schön zu sehen.

Du machst mit Hunden ja auch viel Sport. Was genau? Und worauf sollte man beim Sport mit Hunden mit Tierschutz-Background besonders achten?

Elke: Ich bin sehr viel laufend unterwegs. Momentan versuche ich mich am Marathon. Hier begleitet mich meine Hündin Tara, ein Windhundmischling. Für Tara ist die Strecke kein Problem, für mich leider schon noch.

Ich hab auch schon versucht, mit ihr Canicross zu machen, nur leider zieht sie dann genau in diesem Moment nicht. Skitouren gehen ist für 2018 ebenfalls geplant. Mit dem Rest der Bande sind wir ganz viel in den Bergen unterwegs. Ein Ziel im kommenden Jahr wäre das Zugspitz Dogtrekking! Wir werden sehen…

Grundsätzlich unterscheiden sich Hunde aus dem Tierschutz in Sachen Sport nicht großartig von Hunden aus einer seriösen Zucht. Wir haben uns bewusst für zwei „Angsthunde“ aus dem Tierschutz entschieden und selbst diese beiden können wir problemlos zum Doghike mitnehmen. Ich denke, mit ein bisschen Gespür für den eigenen Hund weißt du ganz genau, was du ihm zumuten kannst und was nicht.

Sicher sind Hunde, die auf der Straße geboren sind und darum keine richtige Sozialisierung erfahren konnten manchen Dingen oder auch Menschen gegenüber scheu und vielleicht sogar ängstlich. Aber mit Einfühlungsvermögen und Geduld, kann man meiner Meinung nach fast jedem Tier das nötige Vertrauen vermittlen.

Was sind die aktuellen Engpässe bei Streunerglück? Was ist für 2018 alles geplant?

Schwerpunkt 2018 ist der Aufbau unseres Streunerdorfs 2.0 in Bosnien. Hier können wir die Hunde vor Ort aufnehmen, tierärztlich versorgen und auf ihre Reise nach Deutschland vorbereiten. Hierfür sind wir natürlich um jede finanzielle Unterstützung dankbar.

Verletzter Straßenhund

Da wir für unsere Hunde nicht immer gleich ein endgültiges Zuhause finden, suchen wir auch laufend nach Pflegestellen für unsere Schützlinge. Was ist eine Pflegefamilie? Eine Pflegefamilie nimmt einen unserer Schützlinge wie ein eigenes Familienmitglied auf. Die Hunde werden bis zur endgültigen Vermittlung in die Familie integriert. In einer Pflegefamilie kann man das Tier noch viel genauer kennenlernen. Man kann schon Charaktereigenschaften aufdecken und eventuelle „Probleme“ ggf. mit Hilfe eines Hundetrainers angehen.

Tiere aus Pflegefamilien können so besser weitervermittelt werden, weil die neuen Besitzer schon viel über ihren Schützling erfahren können. Pflegefamilien sind für uns unsagbar wichtig und leisten aktiven Tierschutz!

Es ist jedoch viel Arbeit, Geduld und Liebe für die Tiere nötig.

Einer unserer größten Wünsche für 2018 wäre, dass auch unsere sogenannten Dauergäste endlich ein Zuhause finden. Es gibt immer wieder Hunde, bei denen man es überhaupt nicht verstehen kann, warum sich niemand für sie interessiert. Hier möchten wir euch ein paar unserer Dauergäste vorstellen…

Aragorn:


 

Ronja:


 

Laila:


 

Roki:


 

Zujo:

All unsere Dauergäste findet ihr hier: http://streunerglueck.de/vermittlung/hunde/dauergaeste-in-deutschland/

Vielen Dank Elke und Frank für die Infos und wir wünschen euch und euren Schützlingen Alles Gute und viele neue “Glücksstreuner” für 2018!

Abschließend noch ein paar Worte an unsere Leser?

Tierschutz geht uns alle an und kennt aus unserer Sicht auch keine Grenzen. Jeder der möchte kann in irgendeiner Art und Weise einen kleinen Beitrag dazu leisten. Egal ob für Hunde, Katzen oder andere Tiere.

Tierschutz heißt für mich helfen – und viele Hunde in Bosnien-Herzegowina brauchen dringend Hilfe.

 

Mit einer Spende sich selbst und andere glücklich machen

Mit einer noch so kleinen Spende könnt ihr einen wertvollen Beitrag für die Tierschutz-Aktionen von Streunerglück leisten:

Die Bankdaten für Spenden sind:
Streunerglück
Commerzbank
IBAN: DE14 2004 0000 0886 6030 00
BIC: COBADEFFXXX
Konto-Nr. 886603000
BLZ: 20040000

Gegen eine Spende könnt ihr sogar diese wunderschönen, von Elke selbst fotografierten und gestalteten Weihnachtskarten bekommen! Kontakt: http://streunerglueck.de/kontakt/

 


 

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