»Eine Runde Schlammspringen bitte!» Unter diesem Motto schien das diesjährige Auftraktrennen der Norddeutschen Meisterschaft in Ströhen zu stehen. Bereits einige Tage vor dem Rennen hatte es angefangen zu regnen und den Boden nach und nach immer weicher und tiefer werden lassen. Den ersten Anruf bekamen wir bereits am Donnerstag, einen Tag vor unserer Abfahrt, mit der eindrücklichen „Warnung“: Die Wiese ist so tief, da kommt keiner mehr raus. Wir haben uns einen Campingplatz gesucht, kommt da hin. – Okaaaay …. dachten wir dann wird’s ja witzig.

Da Martin vom 16.11 auf den 17.11 noch einmal Nachtschicht hatte, ging es für uns dann am Samstag morgen und 5:00 Uhr endlich los Richtung Ströhen. Bei Ankunft um 8:00 Uhr sah alles zunächst gar nicht so schlimm aus. Also, Anhänger und Auto erstmal auf den Besucherparkplatz des Tierparks geworfen und zur Anmeldung gestratzt. Beim Überqueren des Stake Out Platzes wurde uns schon klar was mit tiefem Boden gemeint war …. Urg.

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Nach ein wenig hin und her überlegen haben wir uns dann entschlossen unseren Wohnwagen dann auch auf dem Campingplatz zu parken, aber zunächst stand der erste Lauf an. CC Männer erster Lauf begann um 09:00, Martin war um 09:32 dran… ich: Bike 1 um 10:17. Somit war keine Zeit dem anderen zu helfen was bei uns immer ein bisschen risikobehaftet ist, da jeder von uns vor dem Start so aufgeregt sind, dass wir gerne mal die Hälfte vergessen.

Als Martin mit Hektor zum Start ging hatte ich noch genügend Zeit mich mit Luna warm zu laufen … ca. 10 min vor unserem Start nahm ich dann Bike, Helm, Brille und Handschuhe und begab mich Richtung Start. Die ersten Läufer waren schon wieder im Ziel und somit konnte ich schon ein paar Infos über die Strecke bekommen: „Ist nicht so schlimm, nur vorne am Maisfeld ist tief aber da haben sie Stroh hingestreut“. Martin kam mir dann mit Hektor auch entgegen und bestätigte die vorherigen Aussagen. „Hektor ist gelaufen wie ein großer. Der hat die ganze Zeit gepullt!“ berichtete er freudestrahlend! Tatsächlich hat der kleine Mann alles gegeben, er war am Start kaum zu bändigen. Die Doghandlerin Sandra, konnte ihn nur halten indem sie ihn am Geschirr nahm und durch einen gekonnten Lift, den Gripp aller 4 Pfoten entzog. Hektor machte seinem Namen alle Ehre und absolvierte einen kurzen trockenlauf in Kniehöhe von Sandra. Kaum wieder auf dem Boden hing er wieder mit voller Kraft im Geschirr und fieberte dem Start entgegen. Ein wahrer Kämpfer eben!

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Nun gut dachte ich mir … Luna war gut drauf und ich nur etwas müde aber sonst auch fit. Beim Start konnte Martin sich um Luna kümmern und sie halten. Sie war so gut drauf, dass sie sogar die Rute hob und diese zu einem leichten wedeln in Bewegung setzte. Das habe ich bei ihr bei einem Rennen noch nie gesehen …. Toll, so langsam bekommt sie richtig Spaß an der Sache! 3 … 2 …. 1 ….. GO! Unser Lauf war super! Die kleine Maus hat mich perfekt und mit vollem Kampfgeist du den Schlamm gezerrt. Das vorangekündigte Maisfeld kam dann bereits nach der ersten Kurve…

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… einer vor mir in Reichweite auf der rechten Seite … also mit „HowRan“ zum Überholen angesetzt und …. flatsch … das erste mal steckengeblieben und abgestiegen. Das gehässige klicken der Fotoapparate war nicht zu überhören. Die Fotografen wollten aber nicht nur ein Schlammspringer Bild sondern feuerten die Steckengebliebenen auch mit voller Kraft an weiter zu machen! Das gab Ansporn!!!

Den Rest der Strecke haben wir ohne weiteren Halt gemeistert, die tiefen Schlammpfützen verringerten nur von Zeit zu Zeit mal unser Tempo. Ich war auf jeden Fall total KO und froh als ich den ersten Lauf hinter mir hatte. Vor allem aber war ich stolz auf die super Leistung die Hektor und Luna hier abgeliefert haben! Nun hatten wir Zeit um uns, unseren Stellplatz und um die anderen Leute zu kümmern. Nachdem der WoWa auf dem Campingplatz geparkt war, ging es zurück zum Renngeschehen, Gespanne waren angesagt. Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn die kleinen und großen Gespanne starten! Die unterschiedlichen Hunde mit ihren Eigenarten und Besonderheiten sind einfach einzigartig!

Zwischen den Starts war immer genug Zeit allen Bekannten hallo zu sagen und zu quatschen, eine Kleinigkeit zu essen und auch mal wieder neue Bekanntschaften zu schließen. Es macht immer wieder Spaß sich mit so viel gleich interessierten zu umgeben und ein Wochenende zu verbringen! Da wir uns für den sicheren Campingplatz entschieden hatten, ging es für uns dann zum Duschen und ein wenig Entspannung zum WoWa. Abends war Musheressen im Tierparkrestaurant welches wie immer köstlich war. Es gab Schnucken- und Wildgulasch, Schweinebraten, Rotkraut, gemischtes Gemüse, Klöße, Spätzle und zum Nachtisch weiße Mousse au cocolate mit Beeren. LECKER!!! Die Stimmung war gut und ausgelassen – nach dem Essen rollten wir dann vollgemampft und zufrieden zum Auto und mit diesem zum Campingplatz, wo wir den Abend mit einem Bierchen unter Freunden ausklingen ließen.

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Am Sonntagmorgen stand dann nun der zweite Lauf auf dem Programm: Jagdstart! Meine Aufregung stieg, denn ich hatte noch keinen mit Luna gemacht. Martin und Hektor waren natürlich wieder vor uns an der Reihe, sodass wir auch am Sonntag keine gemeinsame Vorbereitungszeit hatten. Einzig Warmlaufen konnten wir uns ein wenig zusammen. Luna und ich sind also wieder allein zum Start – aber nicht schlimm, wir kennen das ja jetzt. Aber, da war doch was … ach ja, Jagdstart … wie war meine Startzeit nochmal? Öhm, schitt die Sekunden wusste ich nicht mehr MIST. Ich schaute also verzweifelt auf meinen Starter und wartete auf das Zeichen: „so Nr. 9“ „Ich?“ „ja“ „ Ich darf“ „JA“ „OKAAAAAAY“ Und los ging es ….. auch am Sonntag war das Maisfeld natürlich noch genauso tief und natürlich mussten wir wieder absteigen und schieben oder Tragen … aber das war ja nichts Neues! Nach dem Schlammbad ging es dann auf festere Wege auf denen Luna, wie auch schon am Samstag, alles gab. Ich trat so fest ich konnte in die Pedale, wollte ja nicht die Leistung meiner kleinen Kampfsau schmälern. Das Bild was ich beim Zieleinlauf abgab war wohl ein nicht so …. sagen wir mal … frisches. Ich ließ mich einfach auf den Boden plumpsen und rang nach Luft! Aber wir haben unseren Platz verteidigt. Ich bin so stolz!

Martin berichtete das Hektor auf diesen Lauf mit dem gleichen Willen und Elan gelaufen ist wie am Samstag und war ebenso stolz wie ich auf seinen kleinen Held! „Hektor hat hier den Lauf seines Lebens gemacht“ Hörte ich ihn nur sagen und wusste, wie stolz er auf seinen kleinen großen Helden war! Unsere Zeiten von Sonntag waren beide besser als die von Samstag und somit waren wir auch vollkommen zufrieden.

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Bis zu Siegerehrung hatten wir nun genügend Zeit unseren Wohnwagen vom Platz zu holen und den restlichen Tag auf dem StakeOut zu verbringen. Auch dieser Tag war aus unserer Sicht super organisiert und die Stimmung war wie immer toll. Das der Zeitnahme-Laptop dann aufgrund der etwas hohen Luftfeuchtigkeit streikte und keine Ergebnisse des zweiten Laufes ausspuckte (somit konnten auch keine Urkunden ausgestellt werden) war dann zwar ärgerlich, jedoch hat es an der Stimmung nichts geändert.

Für uns war es mal wieder ein rundum glattes Wochenende. Das Rennen war Top organisiert, die Strecke super ab geflattert und gekennzeichnet, die Ansprechpartner immer vor Ort und erreichbar, das Essen fantastisch und sogar das Wetter hat gehalten.

Also auch im nächsten Jahr werden wir wieder zum Tierparkrennen dabei sein! Good Mush!

Eure Michaela und Martin

Rennergebnisse: http://www.ssv-suedoldenburg.de/