Von Carina.


Der Vulcanicross 2016 aus Bikejörer-Sicht.

Die Strecke des Vulcanicross ist anspruchsvoll. Enge wurzelige Passagen wechseln sich mit schnellen Kurven und langgezogenen Anstiegen ab.

Aber Sie macht auch richtig Spaß – Adrenalin pur vom ersten bis zum letzten Meter. Naja, vor allem, wenn Petrus, der alte Witzbold, am Wetterglücksrad gedreht hat und dieses genau bei „Nebel mit Schnee und nächtlichen Minusgraden“ stehen bleibt.

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Und so stehen die Starter der Kategorie „Bikejöring“ im April mit ihren Winterhandschuhen und Stirnbändern am Start und richten sich mental auf eine Schlammschlacht ein. Den Hunden kommt das kühle Wetter sehr entgegen, voller Anspannung stehen sie am Start und können das erlösende „Go“ gar nicht erwarten.

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Ein Biker nach dem anderen wird an die Startlinie gerufen und im Minutentakt auf den Trail geschickt. Die Spannung und die Vorfreude steigen mit jeder Sekunde!

… und es geht ab!

„Noch 20 Sekunden“, ertönt eine Stimme. Von wem sie kommt, kann ich in diesem Moment nicht lokalisieren. Meine ganze Konzentration liegt bei meinem Hund, der gerade von meinem Doghandler ins Line-out gebracht wird.

„3,2,1 und Go!“

Ich löse die Bremsen und gebe meiner Hündin das Startsignal. Was für ein Gefühl! Energie entlädt sich, die Reifen beginnen sich immer schneller zu drehen, der Waldboden gibt unter uns nach und die Geräusche des Trubels am Start verschwinden schnell. Wir biegen um die erste Kurve.

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In Schönheitssalons werden um die 50 Euro für eine Gesichtsbehandlung mit Maske verlangt. Hier bekommt der Biker sie gratis nach den ersten 100 Metern. Schlammpackungen sollen im Allgemeinen ja gut für eine schöne Haut sein.

Dann biegen wir ein auf den Single-Trail. Die Wurzeln sind vom Nachtfrost noch rutschig. Es geht leicht bergab, sodass noch Reserven geschont werden können. Geschickt finden Mensch und Hund den besten Weg.

Die Räder haben tiefe Rillen in den weichen Boden gegraben, immer wieder bricht das Hinterrad leicht aus. Wie im Flug passieren wir ein Stück entlang der Wiese, bevor es an einer Head-on-Passing-Passage wieder auf einen schmalen Weg geht. Dieser schlängelt sich durch den Wald.

Es ist still, nur das Atemgeräusch von Mensch und Hund ist zu hören. Zwei Lebewesen, ein Rhythmus – welch wunderbarer Moment.

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Nach einigen engen Kurven geht es, zunächst kaum merklich, wieder nach oben. Nun wird es für Mensch und Tier richtig anstrengend. Der Matsch ist tief, die Beinmuskulatur brennt, das Profil meiner Reifen ist nicht mehr zu erkennen. Die Lungenflügel blähen sich auf, Pfoten sinken im schlammigen Untergrund ein.

Da der Wind aus der richtigen Richtung weht, ist bereits das Stimmengewirr vom Zielbereich zu hören. Das spornt uns an, wir geben nochmal alles, zwei Füße, zwei Räder, vier Pfoten. Zwei- und Vierbeiner mobilisieren die letzten Reserven…

Der Trail führt nun aus dem Wald heraus über eine Wiese direkt ins Ziel. Ein Gefühl des puren Glücks durchströmt mich, als wir die anstrengende Passage gemeistert haben! Hinter der Ziellinie nehme ich meinen Hund, der mir so toll über den Trail geholfen hat und mir eine bisher nie da gewesene Sicherheit gegeben hat, in die Arme.

Trotz der widrigen Bedingungen ein tolles Erlebnis auf einer tollen Strecke mit perfekter Organisation!

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Zur Website des Veranstalters: http://www.scv-hessenhounds.de/SCV-Hessenhounds/Unser_Rennen.html

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Unsere VulCanicross—2016-Trilogie:


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