Unsere Autorin Sabine Rösch war vom 7 bis 9. Juni 2019 beim DOG EPIC RACE in Tschechien dabei. Was es mit diesem Rennen auf sich hat und was sie dort alles mit ihrem Snoopy erlebt hat, das erfahrt ihr hier. Viel Spaß!


Kurz entschlossen sind wir nach Tschechien zum Dog Epic Race gefahren. Der Weg dorthin war schon ein kleines Abenteuer; ein alter VW-Bus, drei Hunde und ich.

Angekommen am Chata Bramberk in Lučany nad Nisou waren wir die Ersten am Platz. So konnten wir für unser Team ein schönes Eckchen reservieren und uns von der langen Fahrt erholen. Am Freitag Nachmittag war dann Anmeldung und Vet-Check, alles lief reibungslos.

Diesmal startete ich mit meinem kleinsten Hund Snoopy, der auch der erfahrenste und hitzeresistenteste war und wie sich später herausstellte auch der kleinste im gesamten Starterfeld. Zudem wollten wir ja in der 4er-Teamwertung starten, wofür ein Starter mit Hund unter 15kg erforderlich war.

So stand unserem Team Trail Buddies nichts mehr im Wege. Es bestand aus sehr lustigen, coolen Leuten, die einfach Spaß am Canicross haben. Ein bunt gemischtes Rudel mit der 9,5-jährigen Tumi, die immer noch viel Spaß am Laufen hat, Zenzi einem Neuling, die ihr erstes Canicrossrennen gelaufen ist und IQ, die Rennmaschine, auch bereits über 10, nicht immer einfach, dennoch liebenswert und im Mensch-Hund-Team hat er seine Aufgabe wie immer sensationell gemeistert.

Drei große Hunde und mein kleiner Snoopy mittendrin.

Wir hatten bis zum ersten Start um 19.30Uhr noch etwas Zeit zum Rasten und Kräfte sammeln, die wir später dringend brauchen sollten.

1. Etappe: 4,4km, 143hm, Intervallstart

Es ist soweit und ich wollte es mit meinem Kleinen etwas entspannter angehen. Dies änderte sich schlagartig, als wir sahen, wie stark das Teilnehmerfeld war… und Snoopynator, der eine Zugkraft von einer Brieftaube hat, machte mir schnell klar, dass er diesen Lauf rocken wollte. So blieb mir nichts anderes übrig, als meine Beine in die Hände zu nehmen und eine Sprintzeit zu laufen. Ich dachte mir nur „das glaubt mir keiner“, aber von da an war mir klar, dass der Kleine es ernst meint.

Trotzdem waren wir überglücklich wieder im Ziel zu sein. Nun hieß es schnell regenerieren, Essen und früh Schlafen gehen.

2. Etappe: 6,7km, 269hm, Massenstart

Boah… Wir hatten überhaupt keine Lust, gleich wieder zu laufen. Schnell einen Kaffee und auf zum Start um 08.00Uhr.

Foto © Dog Epic Race 2019

Kaum hatte der kleine Hund das Geschirr an, bekam er den Blick… und ich wusste, gemütlich einlaufen war gestern. Er wollte Vollgas geben, was wir dann beide getan haben, mit einer weiteren sehr guten Zeit, auch wenn wir zum Vortag einen Platz eingebüßt hatten.  Mein Snoopynator vollbrachte Höchstleistungen, die ich so von ihm nicht erwartet hatte.

Wieder im Stake-out zurück kullerten mir die Tränen über die Wangen, vor lauter Freude über diesen tollen Hund.

Nun hieß es wieder mal sich schnell zu regenerieren, da am Abend bereits die 3. Etappe anstand. In der Zwischenzeit machten wir viel Blödsinn und lachten viel mit unseren Nachbarn und Teammitgliedern. Wir stellten auch rasch fest, dass in Tschechien vieles etwas einfacher ablief. Nur ein kleiner Duschraum mit zwei Brausen für alle (!) und man geht dann einfach zu zweit oder zu dritt, quasi wassersparend, duschen; in Deutschland undenkbar …

3. Etappe: 4,4km, 138hm, Intervallstart

Eigentlich gehen ja so alte Frauen wie ich um diese Uhrzeit ins Bett und halten ihren Schönheitsschlaf. Kein Erbarmen, der kleine Snoopy im Geschirr und schon sprinteten wir wieder, was die Pfoten und Haxen noch hergaben.

Wir wurden immer schneller. Ich hoffte nur, dass unsere Zeit reicht und wir unser Team nicht enttäuschten. Doch es reichte, yes… Dafür, dass mir längere Strecken besser liegen, schlug ich mich nicht schlecht. Snoopys regelmäßigem Blick zurück nach, war ich wohl trotzdem noch zu langsam. Dennoch war ich wieder stolz über das Erreichte. Noch geschwind auf zum Bruderschaftsduschen, eine Kleinigkeit essen und ab zur Etappensiegerehrung bei Lagerfeuer und mit gemeinsamen Impressionen von allen Läufern mit unseren abgekämpften Gesichtern. Immerhin hat Snoopy noch in jede Kamera gelächelt.

4. Etappe: 12,2km, 446hm, Jagdstart

Unsere Chance, die Sprinter alt aussehen zu lassen. Die Strecke war so beeindruckend und schön und wurde nur von den tollen Helfern getoppt, die unterwegs halfen, die Hunde zu duschen und kühlen, bevor wir wieder ein Stück in der Sonne liefen. Zum Glück war jedoch der größte Teil der Strecke im prächtigen Wald.

Foto © Dog Epic Race 2019

Die letzten zwei Kilometer hatten es dann doch noch einmal in sich mit einer sehr, sehr steilen Bergaufpassage, an der sogar mein kleiner Held etwas langsamer machte. Wir konnten das Ziel schon hören und oben angekommen wurden wir mit einem freundlich gebrüllten „Gebt Gas“ von Karolina der Organisatorin begrüßt, dass Snoopy sich gedacht hat noch einmal die letzten 300m ins Ziel zu sprinten. Was für eine abgebrühte Rennmaschine, Wahnsinn!

Was für ein Lauf! Was für ein Wochenende! Was für tolle, junge Organisatoren! Vielen herzlichen Dank Šimon und Karolina Cipro und allen anderen Helferlein für ein unvergessliches Erlebnis. Ihr habt uns immer von Herzen empfangen und uns mit eurer freundlichen Art überhäuft. Alles hat reibungslos und unkompliziert geklappt. Mittags war dann noch die Siegerehrung der kleinen und großen Hund-Menschteams und abschließend der 4er-Teamwertung, bei der wir uns einen achten Platz erkämpfen konnten. Wie cool war das denn.

Jeder bekam als schöne Erinnerung eine Medaille und noch viele tolle Fotos. Schnell noch ein gemeinsames Siegerfoto der Trail Buddies und auch Šimon kam nocheinmal kurz vorbei, um sich für die weite Anreise zu bedanken. Gleichzeitig lud er uns auch für nächstes Jahr wieder ein, da wir ein so lustiger und netter Haufen waren. Dieser Einladung werden wir sicherlich auch wieder nachkommen.

Auf zum Zusammenpacken, noch einmal kurz rasten und dann ab nach Hause; mit vielen neuen Freunden und Erinnerungen und mit meinem Champ Snoopy.

Alle Fotos © Sabine Rösch, außer wenn anders angegeben.


 

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